Weltenbau – Wie organisiert man seine Informationen?

Der Weltenbau, auch bekannt als Worldbuilding, ist ein komplexer und kreativer Prozess. Ob als Schriftsteller, Spieleentwickler oder Kreativer in anderen Bereichen, man erschafft eigene Welten mit individuellen Kulturen, Geographien, Geschichten und Charakteren. Dabei können immense Mengen an Informationen anfallen, die Organisation erfordern. Für die meisten macht es wahrscheinlich die Mischung aus digitalen und physischen Lösungen. Es ist oftmals auch abhängig, von der generellen Weltenbau-Methode, die verwendet wird.

Digitale Werkzeuge für den Weltenbau:

Webpräsenz: Eine eigene Homepage dient vielen als Archiv, auf dem Inhalte präsentiert werden. Während diese für die Öffentlichkeit zugänglich sind, bleiben manche Details vertraulich und lediglich im Gedächtnis des Autors, welches bisweilen etwas chaotisch sein kann.

Wikis: Werkzeuge wie TiddlyWiki, MediaWiki oder DokuWiki sind besonders effektiv. Sie ermöglichen die Erstellung einer eigenen, durchsuchbaren Datenbank mit interaktiven Verlinkungen. Bei großen Projekten kann es vorteilhaft sein, für jedes eine separate Wiki-Instanz zu haben, wobei einige Kreative diese offline halten, um mehr Kontrolle über ihre Daten zu gewährleisten.

Notiz-Apps und Mind-Maps: Programme wie Evernote, Microsoft OneNote, Notion, XMind oder MindMeister unterstützen dabei, Informationen zu sammeln, zu organisieren und Konzepte visuell zu strukturieren.

Physische Werkzeuge für den Weltenbau:

In unserer zunehmend digitalisierten Welt könnte man meinen, dass traditionelle, analoge Werkzeuge an Bedeutung verlieren. Doch in Wahrheit ergänzen sie die digitalen Methoden oft auf eine Weise, die durch reine Bildschirmarbeit nicht zu erreichen ist.

In den Anfangsstadien des Weltenbaus, wenn Ideen sprudeln und das kreative Feuer entfacht wird, greifen viele Kreative zu Tagebüchern und Kladden. Das physische Schreiben kann einen anderen Denkprozess fördern, der sich intuitiver und unmittelbarer anfühlt. Der direkte Kontakt von Stift und Papier, das Geräusch der Seiten, die sich umblättern – all das kann eine inspirierende Atmosphäre schaffen.

Auch in der heutigen Zeit, wo beinahe alles digitalisiert ist, bleiben Notizbücher und Karteikarten beliebte Werkzeuge vieler Worldbuilder. Sie bieten nicht nur eine praktische Möglichkeit, Charakterprofile, Schauplätze oder kurze Ideenskizzen festzuhalten, sondern auch eine haptische Erfahrung, die das kreative Schaffen begünstigen kann. Insbesondere unterwegs, wenn man nicht ständig auf digitale Geräte zurückgreifen möchte oder kann, bieten sie eine handliche und zuverlässige Alternative.

Diese analogen Methoden sind oft mehr als bloße Notizwerkzeuge; sie sind treue Begleiter, die den Prozess des Schaffens von der ersten Idee bis zum fertigen Konzept begleiten und bereichern.

Thematische Kategorisierung bei der Organisation:

Durch thematische Kategorien wird eine solide Grundlage für den Aufbau einer Welt geschaffen. Kategorien können zum Beispiel die folgenden sein. Doch das sind bei weitem nicht alle. Schreib gern einen Kommentar, wenn du dich mehr für mögliche Kategorien interessierst.

  • Geographie: Hierbei geht es nicht nur um Landkarten und Geländeformen. Auch Klimazonen, Wettermuster und natürliche Ressourcen sind zentrale Aspekte, die das Leben und die Kulturen innerhalb der Welt beeinflussen.
  • Kulturen: Unterschiedliche Zivilisationen bringen ihre eigenen Sprachen, Bräuche, Religionen und Konflikte mit sich. Dies verleiht einer Welt Tiefe und Realismus.
  • Technologie und Magie: Diese beiden Aspekte können Hand in Hand gehen oder diametral gegenüberstehen. Sie beeinflussen sowohl den Alltag als auch größere gesellschaftliche Strukturen.
  • Flora und Fauna: Das Pflanzen- und Tierleben einer Welt trägt maßgeblich zur Atmosphäre bei und kann eine entscheidende Rolle in Geschichten und Legenden spielen.

Weitere Strategien:

Ein ausgefeilter Weltenbau erfordert über die Kategorisierung hinaus noch weitere Überlegungen und Werkzeuge:

  • Zeitleisten: Diese visualisieren die Geschichte einer Welt und markieren Schlüsselereignisse, von Kriegen bis zu kulturellen Revolutionen. So erhält man einen klaren Überblick über den zeitlichen Verlauf.
  • Charakterdatenbanken: Diese Sammlungen von Haupt- und Nebenfiguren bieten detaillierte Einblicke in individuelle Hintergrundgeschichten, Ambitionen und Beziehungen. Dies verhindert Widersprüche und schafft konsistente Handlungsstränge.
  • Feedback: Ein externer Blickwinkel ist oft von unschätzbarem Wert. Andere Personen können Perspektiven oder Fragen aufwerfen, die einem selbst vielleicht entgangen sind.
  • Regelmäßige Überarbeitungen: Das Erschaffen einer eigenen Welt ist ein fortlaufender Prozess. Während die Welt wächst und sich entwickelt, ist es von zentraler Bedeutung, regelmäßig zurückzugehen und alle Elemente auf Kohärenz und Konsistenz zu prüfen.

Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen:

Der digitale Speicherort ist nicht ohne Risiken. Systemzusammenbrüche können zu enormen Datenverlusten führen. Daher ist es entscheidend, regelmäßige Backups zu erstellen und vielleicht sogar redundante Speichersysteme zu nutzen. Aber natürlich sind auch deine physischen Unterlagen nicht 100% sicher. Es muss ja nicht gleich der Wohnungsbrand sein, ein verschütteter Kaffeebecher über den Karten-Ordner kann auch einiges zerstören.

Insgesamt erfordert das Weltenbasteln nicht nur Kreativität, sondern auch eine sorgfältige Organisation. Mit den richtigen Tools und Strategien wird die geschaffene Welt nicht nur fesselnd, sondern auch gut strukturiert und zugänglich – für Außenstehende aber vor allem auch den Weltenbastler.

Hast du spezifische Fragen oder Interessenbereiche zum Worldbuilding?

Dein Feedback ist uns wichtig! Hinterlasse einen Kommentar unten und lass uns wissen, welches der genannten Themen oder Werkzeuge du gerne vertieft sehen möchtest. Mit deinen Anregungen können wir gezielt auf deine Wünsche eingehen und wertvollen Content für dich und andere Kreative erstellen. Hilf uns, unsere Inhalte an deine Bedürfnisse anzupassen. Wir freuen uns auf deinen Beitrag!

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