Die Pandaren sind ein fiktives humanoides Volk aus dem Universum von World of Warcraft. Bekannt für ihre Bären-ähnliche Gestalt, ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur, ihre Vorliebe für gutes Essen und Getränke sowie ihre Kampfkunstphilosophie, haben sie eine einzigartige Rolle in der Lore von Azeroth eingenommen.
- Grundlegende Informationen
- Physische Merkmale
- Lebensraum & Umwelt
- Kultur & Gesellschaft
- Sprache & Kommunikation
- Technologie & Magie
- Religion & Glaubenswelt
- Politik, Konflikte & Allianzen
- Wirtschaft & Handel
- Berühmte Persönlichkeiten & Helden
- Mythen, Legenden & Geschichten
- Auftritte in Medien & Popkultur
- Besonderheiten & Trivia
Grundlegende Informationen
Die Pandaren stammen ursprünglich aus dem Kontinent Kalimdor, ließen sich aber nach der Großen Teilung (dem „Sundering“) auf dem verborgenen Kontinent Pandaria nieder. Ihre Kultur und Ästhetik sind stark von ostasiatischer, insbesondere chinesischer Mythologie und Philosophie inspiriert, was sich in ihrer Architektur, ihren Kampfkünsten und ihrer Lebensweise widerspiegelt.
Ihr erstes Auftreten hatten die Pandaren in Warcraft III: The Frozen Throne in der Bonus-Kampagne mit dem Charakter Chen Sturmbräu. Ursprünglich als Aprilscherz von Künstler Samwise Didier konzipiert, erlangten sie durch positive Fanreaktionen später große Popularität. Als spielbare Rasse wurden sie schließlich mit der Erweiterung World of Warcraft: Mists of Pandaria (2012) eingeführt.
Alternative Bezeichnungen und Spitznamen für Pandaren umfassen „Wilder Hund“ (ein abfälliger Begriff für impulsive Pandaren oder jene von der Wandernden Insel), „Stadtpfote“ (von den Ackerbauern für Städter verwendet) oder „Pandriarch“ (ein Begriff für den Gründer einer Familie).
Physische Merkmale
Pandaren sind große, stämmige Wesen, die einem Panda ähneln. Männliche Pandaren erreichen durchschnittlich eine Größe von etwa 2,28 Metern, während weibliche Pandaren bei etwa 2,13 Metern liegen. Sie sind bekannt für ihren runden Körperbau, der aus einer Mischung von Muskeln und Fett besteht und ihnen ein Gewicht von 270 bis 360 Kilogramm verleihen kann. Trotz ihrer Masse sind sie erstaunlich agil.
Ihr dichtes Fell ist immer weiß in Kombination mit einer anderen Farbe, meist Schwarz, Braun oder Rot. Das Fell wird im Alter tendenziell weißer. Ihre Augen sind oft dunkel, aber es gibt Hinweise auf bernsteinfarbene oder sogar jadegrüne Augen. Ihre Gesichter können sich bei Verlegenheit rosa färben. Sie besitzen Pfoten mit drei Fingern und einem Daumen sowie drei Zehen, alle mit schwarzen Krallen versehen. Einige weibliche Pandaren haben lange, dicke Schwänze, während andere einen runden Stummel aufweisen.
Pandaren verfügen über ein besseres und weiteres Sehvermögen als der durchschnittliche Mensch in Azeroth. Ihre Lebensspanne ist in etwa mit der von Menschen vergleichbar; ein Alter von 122 Jahren, wie im Fall von Liu Lang, gilt bereits als außergewöhnlich hoch.
Lebensraum & Umwelt
Die Pandaren bewohnen hauptsächlich den Kontinent Pandaria, eine üppige und vielfältige Landmasse, die von Wolken-umhüllten Bergen und dichten Wäldern geprägt ist. Typische Biome umfassen den Jadewald, das Tal der Vier Winde, die Krasarang-Wildnis, den Kun-Lai-Gipfel, die Tonlong-Steppe und die Schreckensöde. Auch das Tal der Ewigen Blüten, einst das spirituelle Herz Pandarias, ist von großer Bedeutung. Die beeindruckende Schlangengrat-Mauer, inspiriert von der Großen Mauer Chinas, schützt die Zentralregionen.
Ihre Behausungen und Architektur sind eine Mischung aus zweckmäßiger Konstruktion und ästhetischer Schönheit, oft aus lokalen Materialien wie Stein und robustem Bambus gefertigt. Sie bauen isolierte Dörfer, prächtige Klöster und spirituelle Tempel. Die Architektur Pandarias ist stark von der früheren Mogu-Zivilisation beeinflusst, von der die Pandaren einst versklavt wurden.
Wirtschaftlich nutzen die Pandaren ihre Umgebung vor allem durch Ackerbau, betrieben von den sogenannten „Ackerbauern“ (Tillers), und die Braukunst, die ein zentraler Bestandteil ihrer Kultur ist. Der „Sackleinenpfad“ (Burlap Trail) dient als wichtige Handelsroute. Der Export von „magischen Edelsteinen“ wird ebenfalls erwähnt.
Kultur & Gesellschaft
Die Gesellschaft der Pandaren ist geprägt von einer tiefen Suche nach Frieden, Ausgeglichenheit und innerer Harmonie. Nach dem Sturz des Mogu-Reiches und der Abschottung Pandarias unter Kaiser Shaohao entwickelten sie keine zentrale Regierung. Die Macht liegt stattdessen auf lokaler Ebene bei Bürgermeistern und den Shado-Pan, einer geheimnisvollen und mächtigen Organisation, die den Kontinent vor internen und externen Bedrohungen schützt.
Pandaren schätzen Kreativität und Handwerkskunst; Dichter, Sänger und Kunsthandwerker genießen hohes Ansehen. Krieger, insbesondere die Shado-Pan-Piken- und Schwertkämpfer, verteidigen diese Ideale. Familienbande sind wichtig, und ein „Pandriarch“ ist der Gründer einer Familie.
Zu ihren Ritualen gehören Feste wie das Bierfest und die „Letzten Riten“ (Tan-Chao), bei denen Weihrauch und spezielle Zeremonien verwendet werden, um verstorbene Seelen zu ehren. Feuerwerke werden traditionell eingesetzt, um böse Geister zu vertreiben.
Sprache & Kommunikation
Die Pandaren sprechen die Gemeinsprache von Azeroth. Ihre ursprüngliche, alte Sprache der Kaiser und Gelehrten ist größtenteils vergessen, da es ihnen unter der Herrschaft der Mogu verboten war zu lesen und zu schreiben. Im Spiel wird die Pandaren-Rassensprache oft durch generische Laute wie „om nom nom“ dargestellt.
Sie haben eine reiche Tradition von Sprichwörtern und Redewendungen, die ihre Philosophie widerspiegeln, wie „Auf die Schildkröte warten“ oder „Der schwarze Yak“. Ihre Gestik und Mimik sind ausdrucksstark; sie können knurren und die Zähne fletschen, um einzuschüchtern, oder ihre Gesichter werden bei Verlegenheit rosa.
Technologie & Magie
Die Pandaren sind geschickte Handwerker, die ihre spärlichen Baumaterialien einfallsreich nutzen. Stahl ist selten und wird oft wiederverwendet. Ihre Waffen und Rüstungen sind funktional und oft mit kulturellen Motiven verziert. Typische Waffen sind der Pan-Speer aus Bambus mit blattförmigen Stahlspitzen und das Shaktani-Kriegsbeil mit elegant geschwungenen Klingen. Ihre Rüstungen, wie die Pikenier-Rüstung, bestehen aus Bambus, Leder und mit Eisenperlen verstärktem Draht. Schusswaffen wurden erst kürzlich auf Pandaria eingeführt.

In Bezug auf Magie sind die Pandaren eng mit der Kunst des Mönchtums verbunden. Dies ist ihre primäre Kampfkunst, die waffenlosen Kampf mit der Beherrschung von Chi-Energie verbindet. Frühe Mönche waren oft auch Heiler und Braumeister. Viele Pandaren üben sich auch als Priester, die Licht und Leere als Yin und Yang betrachten, oder als Schamanen, die die Elemente und die Himmlisch Erhabenen verehren.
Religion & Glaubenswelt
Die Religion und Glaubenswelt der Pandaren konzentriert sich auf die Himmlisch Erhabenen: Chi-Ji (der Rote Kranich der Hoffnung), Niuzao (der Schwarze Ochse der Stärke), Xuen (der Weiße Tiger der Erneuerung) und Yu’lon (die Jadeschlange der Weisheit). Diese mächtigen Wilden Götter sind Beschützer Pandarias und Quelle spiritueller Führung. Jeder von ihnen hat einen eigenen Tempel, der als heiliger Ort dient. Die Meeresgöttin Mazu wird von den Anglern verehrt.
Pandaren begegnen dem Tod mit Gelassenheit und ohne Furcht oder Zorn, da sie glauben, dass neues Leben aus ihrem Dahinscheiden erblüht. Sie praktizieren eine Form der Ahnenverehrung, bei der die Erinnerung und Weisheit ihrer Vorfahren geehrt werden, anstatt sie direkt anzubeten. Geschichten und Legenden über ruhelose Geister, die als „Tan-Chao“ bekannt sind, zeugen von ihrem Glauben an ein Nachleben und die Notwendigkeit, den Verstorbenen Frieden zu bringen.
Politik, Konflikte & Allianzen
Intern haben die Pandaren seit der Herrschaft des letzten Kaisers Shaohao keine zentrale Regierung mehr. Lokale Bürgermeister verwalten die Regionen, während die Shado-Pan als unabhängige Militär- und Polizeiorganisation für die Sicherheit Pandarias sorgen und als höchste Autorität gelten.
Nach 10.000 Jahren der Isolation wurden die Pandaren mit den größeren Fraktionen Azeroths konfrontiert. Die Pandaren der Wandernden Insel spalteten sich in zwei Philosophien auf: die Tushui, die sich der Allianz anschlossen (vertreten durch Aysa Wolkenwandler), und die Huojin, die der Horde beitraten (vertreten durch Ji Feuerpfote). Die Pandaren des Festlandes waren zunächst misstrauisch gegenüber den Neuankömmlingen, verbündeten sich jedoch mit Allianz und Horde im Kampf gegen gemeinsame Feinde wie die Mogu und die Mantis.
Historische Konflikte der Pandaren umfassen den Aufstand gegen die Mogu und die Versklavung durch diese, die Zandalari-Trollkriege und ihre Rolle im Krieg der Uralten, der zur Abschottung Pandarias führte. Aktuelle Konflikte waren die Kriege mit den Mantis, die wiederkehrenden Sha-Manifestationen (Emotionen, die die Lande verderben) und der Konflikt zwischen Horde und Allianz, der sich während Garrosh Höllschreis Herrschaft auf Pandaria zuspitzte.
Wirtschaft & Handel
Die Wirtschaft der Pandaren basiert hauptsächlich auf Ackerbau, der von den Ackerbauern im Tal der Vier Winde betrieben wird, und der Braukunst, die sowohl kulturell als auch wirtschaftlich eine große Rolle spielt. Darüber hinaus sind sie geschickte Handwerker.
Zu den Exportgütern Pandarias gehören magische Edelsteine. Der „Sackleinenpfad“ dient als wichtige Handelsroute. Ein formelles Währungssystem jenseits von Barterhandel oder dem allgemeinen Goldstandard, ist nicht beschrieben, aber Kaiser Lei Shen hatte einst eine Währung vereinheitlicht.
Berühmte Persönlichkeiten & Helden
Die Pandaren-Geschichte ist reich an legendären Figuren:
- Kaiser Shaohao: Der letzte Kaiser Pandarias, der seinen Kontinent in einem Nebel verbarg, um ihn vor dem Krieg der Uralten zu schützen.
- Liu Lang: Der erste Pandaren-Entdecker, der auf dem Rücken der riesigen Schildkröte Shen-zin Su die Welt bereiste.
- Kang, die Faust der Morgendämmerung: Der Anführer der Pandaren-Rebellion, der die Mogu stürzte und das Mönchtum als Kampfkunst entwickelte.
- Chen Sturmbräu: Ein legendärer Braumeister und Wanderer von der Wandernden Insel, der entscheidend zur Gründung von Orgrimmar beitrug und eine wichtige Rolle in der Geschichte Pandarias spielte.
- Li Li Sturmbräu: Chens neugierige Nichte, die mit ihm Abenteuer erlebt und die Welt erkundet.
- Lorewalker Cho: Der Anführer der Lorewalker, einer Gruppe von Gelehrten, die die Geschichte Pandarias sammeln und bewahren.
- Taran Zhu: Der Lord der Shado-Pan, ein mächtiger und weiser Krieger, der Pandaria vor seinen Feinden verteidigt.
- Aysa Wolkenwandler: Die Anführerin der Tushui-Philosophie auf der Wandernden Insel und Repräsentantin der Pandaren bei der Allianz.
- Ji Feuerpfote: Der Anführer der Huojin-Philosophie auf der Wandernden Insel und Repräsentant der Pandaren bei der Horde.
- Jiang: Der erste Wolkenschlangenbändiger, der entscheidend zur Verteidigung Pandarias gegen die Zandalari-Trolle beitrug.
Zu den prominenten Antagonisten in der Geschichte der Pandaren zählen die Mogu (insbesondere Lei Shen, der Donnerkönig), die Manifestationen der Sha (Verkörperungen negativer Emotionen), die Mantis und während Mists of Pandaria auch Garrosh Höllschrei.
Mythen, Legenden & Geschichten
Die Pandaren-Mythologie ist reich an Legenden. Obwohl ihre genaue Abstammung ein Mysterium ist, gibt es Spekulationen, dass sie von einem unbekannten Uralten Wächter abstammen.
Die Gründungsmythen erzählen von Liu Langs ersten Reisen auf Shen-zin Su, der Wandernden Insel, die Pandaren in die Welt hinaustrug. Die Geschichten über Kang, die Faust der Morgendämmerung und die Rebellion gegen die Mogu sind zentrale Gründungsmythen für ihre Freiheit und ihre Kampfkunst. Die Legende von Kaiser Shaohao, der Pandaria vor dem Krieg der Uralten verbarg, ist ein Eckpfeiler ihrer jüngeren Geschichte.
Zu ihren Volksmärchen gehören Geschichten über den tapferen Cricket, den listigen Falken und die geduldige Schildkröte. Wolkenschlangen werden als Bringer guten Geschicks verehrt, und Tempelschlangen als Verwandte der Jadeschlange Yu’lon betrachtet. Das Kinderbuch „Wie man seine Schlange erzieht“ ist ein Beispiel für ihre didaktische Literatur.
Auftritte in Medien & Popkultur
Die Pandaren sind vor allem durch das Videospiel World of Warcraft bekannt, wo sie in der Erweiterung Mists of Pandaria als spielbare Rasse eingeführt wurden und in nachfolgenden Erweiterungen präsent blieben. Ihr erstes Auftreten war in Warcraft III: The Frozen Throne mit Chen Sturmbräu.
In der Literatur sind sie prominent in dem grafischen Roman „World of Warcraft: Pearl of Pandaria“ vertreten, der die Abenteuer von Li Li und Chen Sturmbräu erzählt. Ihre Popularität hat auch zu einer vielfältigen Fan-Kultur geführt, einschließlich Fan-Art, Cosplay und der Produktion von Merchandising-Artikeln wie dem beliebten Pandaren-Mönch-Haustier und Plüschfiguren.
Besonderheiten & Trivia
Die Pandaren zeichnen sich durch ihre einzigartige Philosophie aus, die die Liebe zur Natur, zu gutem Essen und starken Bieren sowie die ständige Suche nach innerer Balance und emotionaler Kontrolle betont – eine direkte Reaktion auf die Sha-Manifestationen in Pandaria.
Ein kurioses Detail ihrer Entstehung ist, dass sie ursprünglich ein Aprilscherz waren, der aufgrund seiner Beliebtheit später in das Spiel integriert wurde. Es gab auch frühe Konzepte von „Nordend-Pandaren“, die wilder aussahen und sogar für die Erweiterung Burning Crusade in Betracht gezogen, aber verworfen wurden. Im Spiel haben Pandaren auch lustige Animationen, wie die scheinbare „Hibernation“ in ihren runden Betten, obwohl Pandas nicht wirklich Winterschlaf halten.