Die Githyanki sind eine humanoide Spezies aus dem Fantasy-Rollenspiel Dungeons & Dragons. Bekannt für ihren unerbittlichen Hass auf Gedankenschinder (Mind Flayers) und ihre kriegerische, psionisch begabte Kultur.
- Grundlegende Informationen
- Physische Merkmale
- Lebensraum und Umwelt
- Kultur und Gesellschaft
- Sprache und Kommunikation
- Technologie und Magie
- Religion und Glaubenswelt
- Politik, Konflikte und Allianzen
- Wirtschaft und Handel
- Berühmte Persönlichkeiten und Helden
- Mythen, Legenden und Geschichten
- Auftritte in Medien und Popkultur
- Besonderheiten und Trivia
Grundlegende Informationen
Der Name „Githyanki“ stammt ursprünglich aus George R.R. Martins Roman Dying of the Light, wurde aber für Dungeons & Dragons adaptiert. Ihr Erstauftreten in D&D hatten sie 1978 im Abenteuer Expedition to the Barrier Peaks. Innerhalb der D&D-Lore sind die Githyanki Nachfahren von Menschen, die einst von den Gedankenschindern versklavt wurden.
Physische Merkmale
Githyanki sind groß und schlank, durchschnittlich etwa 1,90 Meter groß und wiegen um die 77 Kilogramm. Ihre Haut ist rau und ledrig, oft blassgelb gefärbt, manchmal mit Braun- oder Orangetönen. Sie haben rote oder schwarze Haare, die oft zu Haarknoten gebunden werden, und markante dunkle Flecken um Augen, Schultern, Ellbogen und Knie. Ihre Augen sind tiefschwarz und liegen tief in ihren langen, kantigen Schädeln. Die Nasen sind klein und hoch angesetzt, während die Ohren spitz und an der Rückseite gezackt sind. Githyanki bevorzugen aufwendige Kleidung und barocke Rüstungen. Ihre Lebensspanne ähnelt der von Menschen.
Lebensraum und Umwelt
Die Githyanki sind auf der Astralebene beheimatet. Dort errichten sie massive Festungsstädte auf schwebenden Astralbrocken oder den Leichen toter Gottheiten, die als „Götterinseln“ bekannt sind. Ihre größte Stadt und Hauptstadt ist Tu’narath, die auf dem Kadaver einer sechsarmigen, längst verstorbenen Gottheit namens „Der Eine in der Leere“ erbaut wurde. In der Astralebene stören sie weder Schwerkraft noch Wetter oder Hunger; natürliche Heilung funktioniert dort jedoch nicht, weshalb sie spezielle „Ghustil“-Heiler haben.
Ihre Behausungen sind prächtig dekorierte Burgen und Festungen. Wirtschaftlich nutzen sie ihre Umgebung durch Bergbau und durch den Anbau von Pilzen sowie Wasserpflanzen in künstlichen Kammern, betrieben von der Kaste der g’lathk. Die mlar-Kaste ist für Architektur und Handwerk verantwortlich.
Kultur und Gesellschaft
Die Githyanki-Gesellschaft ist extrem militaristisch und meritokratisch organisiert, wobei Blutsverbindungen keine Rolle spielen. Anstelle von Familien bevorzugen Individuen ihre eigenen Behausungen, wobei Bindungen am ehesten unter Trainingspartnern entstehen. Kinder werden in Brutzellen auf anderen Ebenen aufgezogen, da sie in der Astralebene nicht altern.
Die Gesellschaft ist in drei Hauptkasten unterteilt:
- Die Militär-Kaste bildet den größten Teil und umfasst Ritter, Krieger und Gish (psionische Zauberwirker).
- Die Mlar sind Handwerker und Spezialisten, zuständig für den Bau von Waffen, Astral-Schiffen und Gebäuden.
- Die G’lathk sind für die Lebensmittelproduktion und einfache Arbeit zuständig.
Githyanki sind den meisten anderen Rassen gegenüber gnadenlos grausam und sadistisch, zeigen aber untereinander eine paradoxe Höflichkeit und Raffinesse. Ihr jahrhundertelanger Hass auf Gedankenschinder, die sie einst versklavten, prägt ihre gesamte Kultur. Raubzüge gegen Gedankenschinder-Festungen sind wichtige Initiationsriten. Ihre Herrscherin ist die Lich-Königin Vlaakith, der sie eine fast religiöse Verehrung entgegenbringen.
Sprache und Kommunikation
Die Githyanki sprechen ihre eigene, geheime Sprache, die sie außerhalb ihrer Spezies nur selten verwenden. Viele beherrschen zudem Gemeinsprache und Drakonisch, letzteres aufgrund ihres Paktes mit den roten Drachen. Ihre Schrift ist das „Tir’su“, ein einzigartiges, kreisförmiges Runensystem.
Technologie und Magie
Die Githyanki sind Meister der Psionik und setzen diese umfassend ein. Zu ihren Fähigkeiten gehören Telekinese, Dimensionssprung, Mage Hand und Plane Shift. Diese psionischen Kräfte verstärken sich mit zunehmendem Können. Sie bauen keine Schusswaffen, da Schwarzpulver in der Astralebene unzuverlässig ist, und verlassen sich stattdessen auf magische Fähigkeiten und ihre überlegenen Nahkampffähigkeiten.
Ihre berühmtesten Waffen sind die Silberschwerter, insbesondere das Silberschwert der Astralebene. Diese prunkvollen, manchmal als Artefakte geltenden Waffen können die Silbernen Schnüre von Astralreisenden durchtrennen, was den sofortigen Tod für den Getroffenen bedeutet. Ansonsten verwenden sie oft Meisterwerk-Großschwerter und andere große Klingenwaffen. Ihre Rüstungen sind typischerweise Halbplattenpanzer.

Religion und Glaubenswelt
Die Githyanki haben keine organisierte Religion im traditionellen Sinne. Ihre Kultur basiert auf Individualität, und die Lich-Königin Vlaakith verbietet die Verehrung von Gottheiten. Sie selbst baut Städte auf den Leichen toter Götter und verzehrt die Seelen mächtiger Githyanki, die ihren Herrschaftsanspruch gefährden könnten, anstatt ihnen ein Jenseits zu gewähren. Dies ist Teil ihres Bestrebens, selbst gottgleich zu werden. Es besteht jedoch ein alter Pakt mit Tiamat, der Königin der bösen Drachen, der es den Githyanki erlaubt, rote Drachen als Reittiere zu nutzen.
Politik, Konflikte und Allianzen
Die Githyanki werden von der Lich-Königin Vlaakith CLVII. regiert. Ihre Gesellschaft ist stark hierarchisch und leistungsorientiert; Führungsrollen sind nicht erblich, und unfähige Anführer können durch erfolgreiche Meutereien abgelöst werden. Vlaakith eliminiert jedoch jeden Githyanki, der mächtig genug wird, um ihre Position zu bedrohen.
Ihre Beziehungen zu den meisten anderen Völkern sind feindselig. Ihr größter und ältester Konflikt besteht mit den Gedankenschindern, ihren ehemaligen Peinigern. Auch zu ihren „Cousins“, den Githzerai, hegen sie einen tiefen, andauernden Hass, der aus einer Spaltung nach der Befreiung von den Gedankenschindern resultiert. Nur wenn es darum geht, Gedankenschinder zu bekämpfen, sind sie bereit, kurzzeitig Allianzen einzugehen, sogar mit den Githzerai. Sie pflegen Bündnisse mit Wesen der Unteren Ebenen, wie Dämonen und Teufeln, sowie den Roten Drachen durch den Pakt mit Tiamat.
Wirtschaft und Handel
Die Githyanki-Wirtschaft basiert hauptsächlich auf Plünderung und Kriegsführung. Sie überfallen andere Welten, um Ressourcen und Reichtümer zu erbeuten, die sie in ihre Astral-Festungen bringen. Innerhalb ihrer Forts betreiben sie Manufakturen, die sich auf die Produktion von Waffen und Rüstungen konzentrieren. Die Nahrungsmittelproduktion (Pilze, Wasserpflanzen) wird von der G’lathk-Kaste sichergestellt. Ein formelles Währungssystem ist in ihrer plündernden und militaristischen Gesellschaft nicht bekannt; Wert bemisst sich eher an Nützlichkeit und militärischer Bedeutung.
Berühmte Persönlichkeiten und Helden
- Gith: Die legendäre Anführerin, die ihr Volk aus der Sklaverei der Gedankenschinder führte.
- Vlaakith CLVII.: Die aktuelle, unsterbliche Lich-Königin der Githyanki, eine mächtige Zauberin, die seit über tausend Jahren regiert.
- Prinz Orpheus: Eine prominente Figur in der neueren D&D-Lore, insbesondere durch Baldur’s Gate 3, der als potenzieller Herausforderer von Vlaakiths Herrschaft gilt.
Mythen, Legenden und Geschichten
Der zentrale Gründungsmythos der Githyanki ist die Revolte gegen die Gedankenschinder, angeführt von Gith. Nach der Befreiung kam es zu einer großen Spaltung: Während Gith eine totale Auslöschung aller Gedankenschinder und eine Herrschaft über andere Völker anstrebte, wollte Zerthimon (Anführer der späteren Githzerai) eine spirituelle innere Entwicklung. Diese Meinungsverschiedenheit führte zum brutalen Bürgerkrieg zwischen den Githyanki und Githzerai. Eine weitere wichtige Erzählung ist die Verheißung der „Himmelfahrt“ durch Vlaakith, ein Ritual, bei dem mächtige Githyanki angeblich zu einer höheren Existenz aufsteigen – in Wahrheit aber von der Lich-Königin konsumiert werden, um ihre eigene Macht zu stärken.
Auftritte in Medien und Popkultur
Die Githyanki sind in zahlreichen Dungeons & Dragons-Publikationen erschienen, darunter das Fiend Folio und Mordenkainen’s Tome of Foes. Ihre Popularität erlebte einen massiven Aufschwung durch ihre prominente Rolle im Videospiel Baldur’s Gate 3, wo sie nicht nur als zentrale Fraktion, sondern auch als spielbare Rasse auftreten. Abgesehen von D&D-Quellen und Videospielen gibt es keine nennenswerten Auftritte in Filmen oder Fernsehserien, die sich ausschließlich um die Githyanki drehen.
Besonderheiten und Trivia
- Eierlegend: Githyanki vermehren sich auf mysteriöse Weise durch das Legen von Eiern, wobei unklar ist, ob dies eine natürliche Eigenschaft ist oder eine Anpassung an ihre lange Versklavung durch die Gedankenschinder.
- Götterstadt: Ihre Hauptstadt Tu’narath ist buchstäblich auf dem Kadaver einer riesigen, toten Gottheit erbaut – eine makabre Besonderheit der Astralebene.
- Fadenscheiniges Essen: Wenn sie die Astralebene verlassen, müssen Githyanki Nahrung zu sich nehmen. Ihr Essen ist jedoch berüchtigt für seine extreme Geschmacksarmut, da ihre Kultur keine Notwendigkeit für Kulinarik entwickelte.